Vielleicht hast du dich schon gefragt: „Was macht eine Lernmethode wirklich effektiv – besonders für Erwachsene?“
Genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich begann, Erwachsenen das Klavierspielen beizubringen. Nach vielen Jahren und unzähligen Gesprächen mit Schülern habe ich erkannt, dass zwei Faktoren entscheidend sind:
1. Maximale Flexibilität
Klavierspielen muss sich dem Leben anpassen, nicht umgekehrt.
Der Alltag ist oft vollgepackt mit Terminen, Verpflichtungen und spontanen Aufgaben. Feste Unterrichtszeiten können schnell zur zusätzlichen Belastung werden, was dazu führt, dass das Klavierspielen aufgeschoben oder ganz aufgegeben wird.
Doch was, wenn man jederzeit selbst entscheiden könnte, wann und wo man übt? Morgens bei einer Tasse Kaffee, in der Mittagspause oder spätabends, wenn endlich Ruhe einkehrt?
Ohne Druck, ohne Stress – einfach dann, wenn es sich richtig anfühlt.
2. Lernen im eigenen Tempo
Lernen im eigenen Tempo – ohne starre Vorgaben oder Druck von außen.
Viele meiner Schüler erzählten mir, wie unangenehm es war, in einem klassischen Unterricht nicht mitzukommen. Sich nicht trauen zu können, eine Frage zum fünften Mal zu stellen, weil man das Gefühl hat, der Lehrer wird ungeduldig.
Doch jeder Mensch lernt anders. Manche verstehen Dinge auf Anhieb, andere brauchen mehrere Anläufe – und das ist vollkommen normal. Lernen sollte sich leicht anfühlen, nicht wie eine Prüfung, die man bestehen muss.
Ohne das Gefühl, etwas „nachholen“ zu müssen, sondern mit der Freiheit, so lange bei einer Sache zu bleiben, bis sie sich wirklich gesetzt hat.
Diese beiden Elemente – Flexibilität und individuelles Tempo – sind für mich der Schlüssel, damit Klavierspielen nicht nur möglich wird, sondern sich auch erfüllend und natürlich anfühlt.